CORPORATE SUSTAINABILITY REPORTING DIRECTIVE (CSRD)
Was müssen Unternehmen bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung nach CSRD beachten?
15´000 berichtspflichtige Unternehmen
Mit der Verabschiedung des Green Deals hat die Europäische Kommission die Weichen gestellt für die Umgestaltung der Wirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit. Ziel ist es, die EU bis 2050 zum ersten treibhausgasneutralen Wirtschaftsraum zu machen, Schadstoffemissionen deutlich zu reduzieren und die Kreislaufwirtschaft voranzubringen. Dies soll durch die Offenlegung von Nachhaltigkeitsinformationen ermöglicht werden, die künftig noch mehr Unternehmen betrifft.
CSRD und ESRS: Keine Angst vor Akronymen!
Die aktuelle Richtlinie zur nichtfinanziellen Berichterstattung (NFRD) wird im Rahmen der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) angepasst und ausgeweitet. Die zu berichtenden Inhalte werden in den European Sustainability Reporting Standards (ESRS) festgelegt. Diese neuen Standards schaffen die Voraussetzungen dafür, dass Unternehmen vergleichbare Daten liefern.
Doppelte Wesentlichkeit als Kernstück
Zentrales, neues Element der CSRD ist die „doppelte Wesentlichkeit“. Dabei sind die Aktivitäten als wesentlich einzustufen, die aus einer ökologischen bzw. sozialen Perspektive oder aus der finanziellen Perspektive wesentlich sind. Dies kann zur Berichtspflicht eines ausgeweiteten Themenbereichs im Vergleich zur NFRD führen. Im Bericht fordern die ESRS von den Unternehmen außerdem eine Nachhaltigkeitsstrategie mit konkreten Zielen und Maßnahmen.
Wie wir Sie unterstützen
Wir helfen Ihnen, nicht nur Ihre wesentlichen Themen für einen Bericht zu ermitteln, sondern Ihr Unternehmen mit einer ganzheitlichen Nachhaltigkeitsstrategie zukunftsfähig zu machen und die Transformation aktiv mitzugestalten.
CSRD Readiness Check
CSRD konforme Wesentlichkeitsanalyse
Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie
Implementierung und Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie
Berichterstellung nach CSRD
Was Sie jetzt wissen sollten
Hier finden Sie die wichtigsten Fragen und Antworten zur CSRD. Gerne beantworten wir Ihre weiteren Fragen in einem persönlichen Gespräch.
Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) ersetzt die zuvor gültige Non-Financial Reporting Directive (NFRD) und erweitert die bestehende Berichtspflicht zur nicht-finanziellen Berichterstattung. Sie fordert detailliertere und umfassendere Daten mit standardisierten Kennzahlen, damit Unternehmen klare und vergleichbare Informationen über die mit Nachhaltigkeitsaspekten verbundenen Auswirkungen, Risiken und Chancen öffentlich machen. Diese Angaben zu Nachhaltigkeit müssen als Teil des Lageberichts veröffentlicht werden. So stellt die CSRD den Nachhaltigkeitsbericht auf eine Stufe mit dem Finanzbericht.
Die Richtlinie wurde 2023 wirksam und muss innerhalb von 18 Monaten im nationalen Recht der EU-Mitgliedsstaaten umgesetzt werden. Das bedeutet, die ersten Unternehmen werden im Jahr 2025 über das Geschäftsjahr 2024 berichten müssen. Mit der CSRD erhöht sich die Zahl der berichtspflichtigen Unternehmen in Deutschland von ca. 500 auf etwa 15.000 Unternehmen.
Tochterunternehmen müssen nicht selbstständig berichten, sofern die Nachhaltigkeitsberichterstattung auf Konzernebene das Tochterunternehmen berücksichtigt. Ein Verweis auf den Konzernlagebericht reicht aus.
Zwei Ausnahmen:
Kapitalmarktorientierte Tochterunternehmen werden nicht von der Berichtspflicht befreit |
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Wenn erhebliche Unterschiede zwischen den Risiken und Auswirkungen eines Tochterunternehmens im Vergleich zum Gesamtkonzern bestehen, muss eine gesonderte Berichterstattung über die Auswirkungen dieses Tochterunternehmens im Konzernlagebericht erfolgen. |
Berichtsinhalte werden durch verpflichtende Berichtsstandards, die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) vereinheitlicht |
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Die Doppelte Wesentlichkeit bestimmt die relevanten Themen für die Berichterstattung |
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Nachhaltigkeitsinformationen werden als Teil des Lageberichts veröffentlicht |
Die nicht-finanzielle Berichterstattung wird durch den Abschlussprüfer extern geprüft, zunächst mit begrenzter Sicherheit („limited assurance“), ab 2028 mit hinreichender Sicherheit („reasonable assurance“) |
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Berichtet wird im einheitlichen elektronischen Berichtsformat European Single Electric Format (ESEF) |
Die Offenlegung erfolgt nach dem Prinzip der doppelten Wesentlichkeit und den Berichtstandards ESRS. Diese decken die Themenfelder Umwelt, Soziales und Governance ab. In Ergänzung zu den bisherigen inhaltlichen Anforderungen der Nachhaltigkeitsberichterstattung der NFRD müssen unter anderem folgende Informationen enthalten sein:
Beschreibung des Geschäftsmodells und der Strategie in Bezug auf Nachhaltigkeitsaspekte und Interessen der Stakeholder |
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Verfahren zur Auswahl wesentlicher Themen (doppelte Wesentlichkeit) |
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Wesentliche Nachhaltigkeitsthemen einschließlich Zielvorgaben, geplanten Maßnahmen sowie potenziellen Risiken |
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Ausweitung der Systemgrenzen auf die vor- und nachgelagerte Wertschöpfungskette. |
Übersicht ESRS:
Dem Prinzip der doppelten Wesentlichkeit (Double Materiality) liegt die Betrachtung und Kategorisierung von Nachhaltigkeitsaspekten aus zwei Perspektiven zugrunde: der ökologischen und sozialen Perspektive (Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf Mensch und Umwelt; Inside-Out-Perspektive) sowie der finanziellen Perspektive (Bedeutung von Umweltthemen für das Unternehmen; Outside-In-Perspektive).
Die Bewertung als „wesentlich“ erfolgt anhand einer Skala im Rahmen einer Wesentlichkeitsanalyse. Im Nachhaltigkeitsbericht nach CSRD muss über alle Themen berichtet werden, die sich in mindestens einer der beiden Dimensionen als wesentlich herausstellen. Anstatt nur noch die Schnittmenge der beiden Perspektiven heranzuziehen – wie unter der NFRD geschehen – vergrößert sich der Kreis der als wesentlich eingestuften Themen und liefert ein Mehr an Informationen.
Investoren und Kreditgeber werden sich zukünftig noch stärker auf Daten aus dem Nachhaltigkeitsbericht stützen, um Entscheidungen zu treffen. Auch andere Stakeholder wie Gesellschaft, Kunden und Beschäftigte nehmen immer mehr Einfluss auf das nachhaltige Wirtschaften von Unternehmen.
Die CSRD fordert die Analyse, Offenlegung und effektive Kommunikation wesentlicher Geschäftstätigkeiten und strategischer Hintergründe. Die Identifizierung und Bewertung von nachhaltigkeitsbezogenen Auswirkungen, Risiken und Chancen ist eine Gelegenheit, deren strategische Bedeutung zu erfassen, werttreibende Aspekte zu verstehen und Risiken zu erkennen. Ein frühzeitiger Beginn legt den Grundstein für zukünftige Entwicklungen, ermöglicht eine langfristige Ressourcenplanung und erlaubt es, über Stakeholder-Dialoge kontinuierlich Feedback zu erhalten und sich zu verbessern. Die CSRD bietet klare Richtlinien, die als Leitfaden für einen konkreten Handlungsplan dienen können.
Insights zur CSRD
Sie wollen mehr wissen? Hier finden Sie einige ausgewählte Beiträge zur Corporate Sustainability Reporting Directive und der EU Taxonomie.
Ihre Ansprechpartner
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